Frische Farbe für alte Wände
Lehrerinnen und Schüler*innen streichen Klassenzimmer
An der Further Mittelschule riecht es nach frischer Farbe. Böden und Leisten sind bereits abgeklebt. Die Eimer Farbe stehen bereit. Das Klassenzimmer der 8a soll einen neuen Anstrich bekommen. Gelernte Maler sind dabei nicht am Werk, auch sonst gibt es keine „professionelle“ Unterstützung. Da dem Bauhof verständlicherweise immer wieder die Zeit dafür fehlt, nahmen die beiden Klassenlehrerinnen und die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen die Sache selbst in die Hand und erklärten sich bereit, frische Farbe an die Wände zu bringen.
Dass die Schule sich in Eigeninitiative um Renovierungsarbeiten kümmert, ist kein Einzelfall. In der Vergangenheit hatten Lehrer und Schüler bereits Klassenzimmer, Wände an den Fluren und Pinnwände auf eigene Faust gestrichen sowie eine Litfaßsäule repariert und gestaltet.
Die Kosten für die Farbe übernahm die VG Furth. Zusätzlich wurden Lehrkräfte und Schüler immer wieder durch den Elternbeirat und den Förderverein der Schule finanziell unterstützt. So wurden zusammen mit Spendengeldern der Sparkasse Landshut und der Raiffeisenbank Altdorf- Ergolding neben der Gestaltung der Chillout-Ecke auch die künstlerische Gestaltung einiger Wände ermöglicht. Diese zieren inzwischen ein Kunstwerk im Stile Banskys mit der Aufschrift „Ideen regieren die Welt“ und verschiedene an die Wand geletterte Sprüche.
Ganz so kunstvoll geht es bei der Streichaktion im Klassenzimmer der 8a nicht zu. Trotzdem wird begeistert mit der Farbe hantiert. Den Schülerinnen und Schülern gefällt der Gedanke, ihr Klassenzimmer zusammen zu streichen. Es ist eine Möglichkeit, den Schulalltag einmal ganz anders – einfach praktisch - zu erleben, meinen die 14-Jährigen, außerdem können sie so endlich das Gelb der Wand überstreichen, was sie so gar nicht anspricht.
Die gemeinsamen Streicharbeiten lassen nicht nur Schüler und Lehrer zusammenrücken, sie passen auch in das Raumkonzept der Mittelschule. „Die ganze Schule ist Lernraum, der von den Schülerinnen und Schülern gestaltet wird“, erklärt Rektorin Föckersperger. „Auch wenn das Gebäude selbst noch dem traditionellen Konzept von Schule entspricht, so entwickeln wir uns doch weg von ‚Normklassen in einer Flurschule‘ hin zu einer Schule, die den neuen Bedürfnissen der modernen Pädagogik entspricht und das entdeckende und kooperative Lernen unterstützt.“